DropFriends ist ein sogenanntes Remote-Startup. Das bedeutet, dass wir unsere Arbeit ohne Büroräume ausüben. Darüber war sich das Gründer-Team bereits vor Gründung und vor Corona-Ausbruch in Deutschland einig. Alles was, benötigt wird, ist also eine Internetleitung.
Welche Vorteile und Herausforderungen wir als Gründer für dieses Konzept sehen und gelernt haben, möchten wir nachfolgend grob darstellen.
Als Technologie Startup hatten wir uns bereits vor der Gründung mit dem Thema „Remote“ (also das Arbeiten von überall nur nicht in einem eigenen Büro) beschäftigt. Tatsächlich sind wir im Gründer-Team sehr schnell zu dem Entschluss gekommen, dass wir glauben, dass Remote-Work in unserem Fall am meisten Sinn macht. Und das bereits vor Corona.
Anpassung ist die Hauptaufgabe
Wir sparen uns Kosten für Bürofläche (nein, wir legen die Kosten nicht auf unsere Kollegen um) gewinnen bei Bewerbern an Attraktivität und können weltweit nach Talenten suchen, die DropFriends besser machen. Dabei müssen wir uns also nicht nur mit den Besten der Region zufriedengeben. Das funktioniert einwandfrei, wie auch unser letzter Remote-Praktikant Leo bewiesen hat. Der hat im Übrigen sein 3-Monats-Praktikum wunderbar im Blog beschrieben; z.B. in seinem Rückblick-Posting. Auch hat er eine kleine Rubrik im Blog über das Thema „Digitale Nomaden“ eingepflegt. So viel zu den Vorteilen.
Tatsächlich ist es aber notwendig, dass man die üblichen Arbeitsvorgänge bzw. bestimmte Gegebenheiten anpasst. Besonders das Thema „Teamwork“ fühlt sich virtuell anders an. Es ist nicht weniger vorhanden oder schlechter umgesetzt wegen der fehlenden physischen Präsenz. Es muss allerdings aktiver gestaltet werden. Wo man im Büro auch zufällige Begegnungen mit Kollegen in der Küche oder im Flur hat, da muss man aktiv ein Zusammenkommen forcieren. Zum Beispiel platziert man ein fixes internes „Speednetworking“ oder „Spiel“ ungefragt in freie Timeslots. Das gehört nun mal zum Thema „Führung“ dazu. Nicht zu verwechseln mit „Kontrolle“.
Das Märchen von der Kontrolle
Da kommen wir direkt zum nächsten Punkt. Sicherlich ist für viele Führungskräfte eine „nicht-physische-Anwesenheit“ ein Gefühl von Kontrollverlust. Das ist natürlich blödsinn. Man mag von Scrum und Kanban als trendige agile Arbeitsmethoden halten was man möchte, aber dieses transparente Arbeiten führt sehr schnell zu sehr viel Vertrauen, raschen positiven Ergebnissen und Synergien über die einzelnen Teams hinaus. Man muss nur den Vertrauensvorschuss leisten – den man ja eh schon als Führungskraft leistet, wenn man jemanden einstellt. Warum also nicht konsequent durchziehen?
Allerdings ist ein weiterer wichtiger Punkt „Disziplin“. Und zwar für jede einzelne Person im Team. Egal welche Funktion man innehat. Pünktliches Erscheinen in (Video-) Calls war selten wichtiger. Auch das Bedienen der entsprechenden Kommunikationstools sollte natürlich beherrscht sein (Stummtaste, Teilen des Screens etc). Wie gesagt, dass gehört zur Disziplin und auch Eigenverantwortung.
Ein gutes Onboarding ist das Fundament
Gute Erfahrungen haben wir da mit Onboarding-Sheets, in denen wir verschiedene Einblicke in Tools und Verhaltensweisen geben, gemacht. Diese Dokumente sind eine Art DropFriends-Bibel und werden stets aktualisiert. Inhaltlich beginnen sie bei sozialen Themen wie „Wie melde ich mich krank?“, „Rezeptvorschläge für gemeinsames Remote-Kochen bzw. Fitness-Cocktail-Kurse“ oder „Alltagswichteln für Kollegen per Paketpost“ und endet bei „Digitale-Dokument-Hygiene“, „Einrichten und Nutzen von Tools“ und „Darstellung von Visionen“.
Damit also ein Homeoffice bzw. Remote-Work gelingt, ist viel Vorarbeit zu leisten. Das ist aber auch der Fall, wenn man im Büro arbeitet. Nicht schlechter. Nicht besser. Nur anders.