Ärger im Paradies? Paketshops von Hermes, DHL und anderen Dienstleistern erscheinen lukrativ, doch machen sie Betreibern viel Ärger und Arbeit. Zudem stellt sich die Frage, ob das Konzept noch in die heutige Zeit mit Rechtsverständnis, Fairness und stetig wachsenden Paketvolumen passt. Details, die DropFriends bereits seit Jahren kritisiert, werden nun von einer Dokumentation des NDR bestätigt. Welche das sind und warum DropFriends die in den Zeitgeist passende Alternative ist, darüber möchte ich heute schreiben.
Interne Filialen schließen und externe Paketshops öffnen
Früher waren Postfilialen der Ort, an dem man Briefe und Pakete aufgeben oder abholen konnte. Ich erinnere mich gut, dass ich als kleiner Junge Ende der 80er Jahre mit den Eltern in „die Post“ gegangen bin, um Briefmarken zu kaufen oder Briefe zu versenden. Es saßen die dortigen Mitarbeiter hinter erhöhten Schaltern und schauten durch Glas. Das Geld und die Produkte schob man darunter hindurch. So wie man es auch z.T. heute noch von Banken kennt.
Inzwischen gibt es diese charmanten Filialen kaum noch. Laut tagesschau.de sind es wohl tatsächlich nur noch drei in ganz Deutschland: Im Bundestag, in der Zentrale in Bonn und auf der Zugspitze. Warum? Oberflächlich lässt sich natürlich klar sagen: Der Betrieb der Filialen kostet „die Post“ viel Geld. Das ist logisch. Doch ist das der Grund die Services aus dem Konzern auszugliedern? Schließlich gibt es rechtliche Auflagen, welche Mindestanforderungen an die Services stellen. Können diese dann noch gewährleistet werden? Und was ist mit Dienstleistern, wie DPD oder UPS? Diese betreiben ebenfalls Paketshops. Ich kann mich nicht erinnern Pakete oder Briefe Ende der 80er Jahre mit einem anderen Dienstleister erhalten zu haben, als von der Post. Heute gibt es viele solcher Services, die natürlich alle Anlaufstellen für ihre Kundschaft benötigen. Hat der Wettbewerb also vielleicht auch damit zu tun?
Beschwerden nehmen zu
Das Thema betrifft also nicht nur DHL. Egal welcher Dienstleister: Paketshops gibt es in Reinigungen, im Kiosk oder manchmal auch im Supermarkt. Dennoch häufen sich die Beschwerden über lange Versandzeiten, nicht angekommene Pakete und Briefe, wie auch überfüllte Paketshops. Es beschweren sich die Kundschaft, die Paketshop-Betreiber und selbst die eigenen PaketzustellerInnen.
Vor allem während der Pandemie und jetzt auch wieder in der Weihnachtszeit kommt es zu längeren Wartezeiten und viel Stress für die Mitarbeiter, die mit einer hohen Kundenfrequenz, vielen Briefen und Paketen, wie auch Krankheitsausfällen zu tun haben. Wie derWesten.de berichtet warten Kunden bis zu 6 Wochen auf die Briefzustellung. Rechnungen, Mahnungen und wichtige Dokumente eingeschlossen.
Versprechen der Dienstleister haben keinen Bestand
Laut Berichten des NDR und der Tagesschau haben viele Paketshop-Betreiber Schwierigkeiten, mit ihrem Geschäft Geld zu verdienen und müssen sogar draufzahlen. In der Dokumentation des NDR wird sogar von Insolvenzen berichtet, die aufgrund des Betriebs von klassischen Paketshops eingetreten sind.
In den Berichten gibt die Deutsche Post AG offen zu, dass die Vergütungen für den Betrieb nicht ausreichen. Man verfolgt den Ansatz, dass die Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel den Geschäften eine gesteigerte Kundenfrequenz- und somit Umsatzsteigerungen einbringt. Paketboten bringen Sendungen zum Paketshop, welche wiederum durch die Kunden abgeholt werden sollen/müssen. Und die kaufen dann bei der Abholung ein. Soviel zur Theorie. Wir von DropFriends sehen diese Annahme seit Jahren sehr kritisch.
Ich frage Sie: Eine Ihnen fremde Person (PaketzustellerIn) hat für Sie entschieden, dass Sie Ihr Eigentum an einen fremden Ort abzuholen haben.
- Hatten Sie tatsächlich noch Lust in dem Paketshop einzukaufen?
- Passten die Öffnungszeiten des Paketshops überhaupt in Ihren Tagesablauf, um ein „Umschauen“ wahrzunehmen?
- Wann haben Sie der Annahme des Dienstleisters entsprochen und Umsatz im Paketshop generiert?
Nach unseren Erfahrungswerten und Gesprächen mit Paketshop-Betreibern ist dies ein äußerst seltener Fall, der den Aufwand nicht rechtfertigt. Aber wen wundert das? Sie als gewünschter Konsument erhalten an einem für Sie ungewünschten Ort, zu einer von Ihnen nicht gewünschten Zeit kein relevantes Angebot. Das deckt sich auch mit den Inhalten der NDR Dokumentation.
Viele Pakete heißt: Viele verschiedene Paketshops besuchen
Bedenken Sie auch den nachfolgenden Fall: Sie haben bei verschiedenen Online-Shops eingekauft und jeder dieser Händler versendet mit unterschiedlichen Dienstleistern (z.B. Hermes und GLS). Was bedeutet das für Sie als Kunden?
Werden die Pakete ungefragt nicht bei Ihnen zugestellt, dann erwartet Sie unter Umständen eine Odyssee in der Innenstadt. Sie müssen nun nämlich an verschiedene öffnungszeitengebundene Stellen in der City in der Schlange stehen. Um Ihr Eigentum entgegennehmen zu können. Das klingt nicht nur zeitaufwendig, sondern ist auch nervig und treibt aufgrund Ihres Mehrweges die CO2-Bilanz pro Online-Bestellung unnötig in die Höhe.
Klassische Paketshops zahlen drauf
Nach einer genaueren Betrachtung stellen sich für Paketshop-Betreiber viele Hindernisse heraus, die zusätzliche Kosten und Aufwände verursachen. Sie tragen nicht nur das Risiko für Diebstahl, Kassenfehler und Überfälle, sondern müssen auch Briefmarken-Automaten selbst reinigen. Ganz zu schweigen, dass die Paketdienstleister mit massig Sendungen um die Ecke kommen und diese vom Paketshop anzunehmen sind. Ein „Nein“ gibt es hier nicht. Das Ladenlokal versinkt in gefüllten Kartons und die Warenfläche und Attraktivität von liebevoll eingerichteten Verkaufsflächen sinkt. Wer möchte sich hier denn nun in die Schlange stellen und shoppen? Und der Paketshop verliert ebenfalls die Lust, wie man auch einem Artikel von Tagesspiegel.de entnehmen kann.
Auch die Öffnungszeiten von Paketshops können für Arbeitnehmer, die z.B. bis 18 Uhr im Büro sind, stressig sein, und es ist Sache des Betreibers, das Personal zu den gewünschten Öffnungszeiten zu bezahlen. Diese Probleme werden auch in der NDR-Dokumentation deutlich dargestellt. Woher kommt also das Geld, wenn der Zusatzservice der Post die Kosten nicht deckt und Shopping vor Ort unattraktiv ist?
Und was ist mit den Paketschränken (z.B. die DHL Packstation), die alles besser machen sollen? Bereits 2020 haben wir hierzu einen Blogartikel geschrieben: Warum Packstationen keine 100%ige Lösung sind.
DropFriends macht es besser!
DropFriends bietet Nutzern die Wahl zwischen zwei Arten von DropPoints (Übergabeorte für Paketsendungen): Privathaushalte, die für ihre Freundlichkeit und ihren Dienst belohnt werden, und angeschlossenen Einzelhändler und Gastronomen, denen wir die volle Kontrolle über die Umsetzung ihres DropPoints überlassen.
Ein besonderes Merkmal von DropFriends ist, dass ungefragte Ablagen durch die Paketdienstleister an DropPoints über unsere Plattform nicht forciert werden. Stattdessen können Kunden gezielt eine Paketabholung an ihrem gewünschten Ort über die DropFriends-App oder per Mausklick in integrierten Online-Shops auswählen. Es spielt keine Rolle, mit welchem Paketdienstleister der Versender zusammenarbeitet, denn unsere DropPoints nehmen alle Pakete an.
Belohnungen für Paketabholungen bekommen
Im Gegensatz zu herkömmlichen Paket-Shops im Einzelhandel belohnen wir die Kunden bei der Abholung ihres Pakets am gewünschten Ort. DropFriends bietet ein innovatives Coupon-System, das Kunden in Echtzeit Gutscheine per App ausgibt, die vor Ort eingelöst werden können, zum Beispiel einen 10% Rabatt auf ein Buch oder ein Freigetränk für ein gekauftes Abendessen. Durch die Möglichkeit, Vergünstigungen zu erhalten, generiert das System echten Umsatz statt nur Cent-Beträge pro Paket. Die Kunden können das gewünschte Geschäft auswählen, dessen Produktauswahl sie kennen, und dann auch noch Vergünstigungen erhalten. Ein für den Kunden relevanter Ort ermöglicht ein relevantes Angebot zur relevanten Zeit.
DropPoints definieren freie Lagerkapazitäten selbst
DropPoints im Einzelhandel oder in der Gastronomie haben auch die Kontrolle über die Anzahl der angenommenen Pakete und deren maximale Größe. Es gibt keine Überbuchung der Lagerflächen und die Annahmekriterien können jederzeit angepasst werden, einschließlich individueller Abholzeiten für Stadtviertel.
Erstmalig: Dokumentation des Paketzustands bei Annahme
Auch ist uns transparente Kommunikation sehr wichtig. Sobald das Paket von einem unserer DropPoints (egal ob Haushalt oder Gewerbe) annimmt, wird der Zustand min. per Bild dokumentiert. Registrierte DropFriends-Nutzer können so in der App in Echtzeit den Zustand ihres Eigentums überprüfen und die DropPoints können sich, anders als bei klassischen Paketshops einen Beweis sichern wenn es zu Haftungsfragen kommt.
Wir haben den Paketshop neu gedacht und der aktuellen Zeit angepasst. Jeder profitiert in diesem System. Denn Pakete bekommen, dass ist doch eigentlich etwas schönes. Und vielleicht schreibt in 30 Jahren jemand einen Blogartikel über die charmanten DropPoints um die Ecke. Das würde uns sehr freuen.