Allgemein Online-Shopping

Wie hat der eCommerce den Handel verändert?

Ecommerce ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Wir stöbern täglich in Angeboten, vergleichen Preise und Produktbewertungen. Die Art des Konsums hat sich in den letzten 25 Jahren enorm gewandelt. Was besonders Amazon mit dem Thema zu tun hat und warum wir Kunden Online-Shopping so sehr lieben, dass möchte ich mit diesem Artikel versuchen zusammenzufassen.

Der Online-Händler Amazon ist heute eine der größten und bekanntesten E-Commerce-Plattformen weltweit und hat den Handel nachhaltig umgestaltet. Doch wie hat der heutige Konzern den Handel genau verändert und was unterscheidet es von Katalogsystemen wie Quelle oder OTTO, die sich in den 80er und 90er Jahren besonders in Deutschland einer hohen Beliebtheit erfreuten?

Zunächst einmal hat Amazon den Handel durch die Normalisierung von Online-Shopping revolutioniert. Früher mussten Kunden, wenn sie etwas kaufen wollten, entweder in ein Geschäft gehen oder einen Katalog durchblättern und ihre Bestellung per Post oder Telefon aufgeben. Sehr umständlich und fehleranfällig. Mit Amazon konnten sie jedoch bequem von zu Hause aus mit einem Mausklick einkaufen und ihre Bestellungen online aufgeben. Keine handschriflich ausgefüllten Formulare, die man postlaisch versenden musste. Keine Fehler bei der telefonischen Durchgabe von langen Produktnummern. Online-Shopping hat den Handel erheblich vereinfacht und die Verfügbarkeit von Produkten für Kunden erhöht. Das Unternehmen Amazon hat das System aber nochmals auf eine weitere Stufe gehoben, indem es eine zentrale Anlaufstelle geschaffen hat und inzwischen sogar Pakete selbst zustellt.

Ein weiterer Unterschied zwischen Amazon und anderen Katalogsystemen ist die Integration von Diensten wie Prime. Dieses ermöglichte Kunden damals erstmalig im großen Stil einen bevorzugten und kostenlosen Versand. Der allgemeine Markt belächelte dieses Vorgehen zunächst und sollte kurze Zeit darauf in Schockstarre geraten. Amazon hat es mit diesem Dienst geschafft eine durch Kunden vorausgesetzte Anforderungen an den allgemeinen Versandhandel zu stellen. Besonders in Deutschland sind Kunden eher bereit eine Online-Bestellung durchzuführen, wenn es keine Portokosten gibt.

Durch die Einführung von Marketplace, eine Plattform, auf der jeder Händler seine Produkte auf Amazon verkaufen kann erweiterte der Konzern sein Produktangebot organisch weiter. Aber auch den den kleineren Händlern spielte dieser Service in die Karten, da er es ihnen ermöglichte, ihre Produkte einer breiten Kundenbasis anzubieten, ohne eine eigene Website oder einen eigenen Online-Shop betreiben zu müssen. Amazons Erfolgssprint war hier kaum noch aufzuhalten.

Denn diese enorme Produktvielfalt auf der Plattform galt schnell als DER entscheidene Erfolgspunkt und als DAS Alleinstellungsmerkmal das Amazon von den alten Katalogdienstleistern, wie Quelle oder OTTO unterschied. Amazon hat Kunden eine Vielzahl von Produkten aus verschiedenen Kategorien angeboten, von Büchern und Elektronik bis hin zu Mode und Haushaltswaren. Und das alles war in wenigen Sekunden zu finden und zu bestellen. Das galt nicht nur als innovativ, sondern war auch noch sehr bequem. Dies machte es zu einem One-Stop-Shop für viele Kunden, die verschiedene Artikel kaufen wollten, anstatt sich auf verschiedene Kataloge zu verlassen, die schwerer als so mancher Stephen King Roman waren.

Insgesamt hat Amazon den Handel durch die Normalisierung von Online-Shopping, das breite Produktangebot, die Integration von Diensten wie Prime und die Einführung von Marketplace nachhaltig verändert. Es hat das Einkaufserlebnis für Kunden erheblich vereinfacht und ihnen Zugang zu einer nahezu unbegrenzten Produktvielfalt ermöglicht. Allerdings hatte dies auch Schattenseiten. Dies mussten besonders die erfolgsverwöhnten Katalog-Anbieter spüren.

Trotz seines Erfolgs in den 1990er Jahren hat Quelle nämlich in den 2000er Jahren Schwierigkeiten bekommen. Es folgte die Insolvenz im Jahre 2008. Ein wichtiger Grund dafür war die wachsende Konkurrenz von Online-Händlern wie Amazon. Quelle unterschätzte den Online-Trend und reagierte nicht rasch genug. Man verlor schließlich immer mehr Kunden an die Online-Konkurrenz.

Der Ecommerce hat viele Branchen auf den Kopf gestellt. darunter auch die Kurier-, Express- und Paket-Dienstleister

Quelle hatte Schwierigkeiten, sich an die sich verändernden Bedürfnisse und Wünsche der Kunden anzupassen und blieb z.B. hinter dem Katalog-Wettbewerber OTTO zurück, der sich besser an die Veränderungen im Markt anpassen konnte und ist heute eines der größten E-Commerce-Unternehmen in Deutschland. OTTO ist auch auf internationaler Ebene tätig und hat Niederlassungen in vielen Ländern Europas. Man hat hier verstanden, dass Online-Shopping gekommen ist um zu bleiben und das Kataloggeschäft zu unflexibel und nicht mehr zeitgemäß ist.

Ecommerce hat den allgemeinen Handel deutlich verändert, wie man sieht. Ganze Branchen bildeten bzw. strukturierten sich neu. Und natürlich hat dies auch einen Einfluss auf die Anzahl der Paketzustellungen. Alleine 2021 waren in Deutschland über 4 Milliarden Pakete unterwegs. Tendenz weiter steigend.

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