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Ramadan – Ein Interview mit Gründer Osamah

Dieses Jahr endet Anfang Mai der Fastenmonat Ramadan. Das Fasten im Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam und damit als heilige Zeit, in der die Gläubigen sich intensiv mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Da ich persönlich christlich aufgezogen wurde und bisher nur wenige Berührungspunkte mit dem Islam hatte, dachte ich, ich nutze die Gelegenheit und interviewe Osamah, einen unserer Gründer*innen zu dem Thema und stelle ihm meine Fragen.

Alrun: Einen Monat lang tagsüber nichts essen und trinken – das klingt für mich jetzt erst mal nach einer ziemlich harten Zeit. Wie stehst du dazu, freust du Dich, ist es eine Herausforderung?

Osamah: Das ist definitiv hart. Das kann man nicht von der Hand weisen. Jedoch ist es auch eine sehr schöne spirituelle Zeit für mich. Man versucht eine Balance zwischen dem normalen Leben und dem religiösen Leben zu finden.

Das Fasten selber ist für mich nicht schwierig. Man ist z.B. durch die Arbeit abgelenkt und somit ist der Hunger geringer.

Alrun: Wann beginnt man mit dem Fasten und wie streng ist das Ganze geregelt? Wann hast du z. B. das erste Mal gefastet?

Osamah: Ramadan ist der neunte Monat des Mondkalenders. Der Beginn von Ramadan verschiebt sich also jedes Jahr um ca. 11 Tage vor. Dadurch gibt es eine interessante Dynamik von Jahr zu Jahr. Das Fasten beginnt am Sonnenaufgang und endet am Sonnenuntergang. Das ist je nach Zeitzone und Stadt also anders.

Mit dem Fasten habe ich im Alter von 10 Jahren begonnen. Aber dann immer nur bis mittags, um an das Thema herangeführt zu werden. Voll gefastet habe ich zum ersten Mal mit 13. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich als Kind, weil ich da dann mit allen anderen in der Community am Ramadan teilgenommen habe.

Alrun: Wie wird ein typischer Abend im Ramadan gefeiert?

Osamah: Im Ramadan wird jeden Abend gekocht und damit dann das Fasten gebrochen. Das wird mit der Familie oder Freunden gemacht. Es ist immer eine festliche Atmosphäre bei den Hauptgerichten und danach wird natürlich auch Süßes genascht, Tee/Kaffee getrunken. Man verbringt so zusammen eine wunderbare Zeit. Das ist eines der schönsten Erlebnisse im Ramadan. Nach dem Abendessen wird gemeinsam das Nachtgebet gebetet, um einen spirituellen Ausgleich zu haben.

Alrun: Was bedeutet die Tradition für Dich? Welche Vorteile siehst Du für Dich darin in der Zeit zu fasten?

Osamah: Die Tradition ist sehr wichtig aus religiöser Sicht. Sie ist einer der Grundpfeiler des Islams. Von daher ist sie für mich unantastbar. Es ist nicht nur aus religiöser Sicht immer eine schöne Zeit, sondern auch aus Sicht des bewussten Ernährens bzw. Genusses. Es hilft einem vom ewigen Essen, Snacken und Konsumieren Abstand zu nehmen. Man kann sich auf die wesentlichen Dinge im Leben fokussieren.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Osamah für seine Zeit und den Einblick in den Ramadan danken. Ich finde, es ist auch wieder schön zu sehen, was für eine bunte Mischung unser Team hier bei DropFriends ist und dass wir auch über die Arbeit hinaus viel voneinander lernen können.