Allgemein Presse

Farbe bekennen

Vielfalt gehört in unsere Welt

Die UEFA hat entschieden: Das EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn wird nicht in einem regenbogenfarben-beleuchteten Stadion stattfinden. Unser DropFriends-Team und unsere Community stehen für Diversität in unserer Gesellschaft ein, daher finden wir diese Entscheidung nicht richtig!

Was ist passiert?

In Ungarn wurde vor Kurzem ein neues Gesetz erlassen, das Aufklärungsunterricht über Homosexualität und Transsexualität an Schulen verbietet. Durch diese Gesetzesänderung dürfen künftig an ungarischen Schulen keine Lehrinhalte mehr unterrichtet werden, die von der heterosexuellen Beziehung abweichen. In der ungarischen Verfassung war vorher schon die „ideale Familie“ festgeschrieben. Das heißt, der Vater ist ein Mann, die Mutter eine Frau. Auch im Ausweis dürfen keine Änderungen des Geschlechts vorgenommen werden. Die Änderung wurde von der Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán unterzeichnet. Das Gesetzespaket wurde unter dem Vorwand der Pädophiliebekämpfung erstellt. Das bedeutet, laut ungarischer Regierung werden nicht heterosexuelle Beziehungen mit Pädophilie gleichgesetzt.

Morgen am 23.06.2021, findet das EM-Spiel Deutschland – Ungarn statt. Das Spiel wird in der Allianz-Arena in München ausgetragen. Zu diesem Anlass hat die Stadt München bei der UEFA eine regenbogenfarbene Beleuchtung der Arena beantragt, um ein deutliches Zeichen gegen die politische Ausrichtung Ungarns zu setzen.

Was zuvor geschah?

Zuvor hatte es bereits erste Diskussionen über die Kapitänsbinde von Manuel Neuer gegeben. Neuer hatte als Zeichen für Vielfalt eine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben getragen. Die UEFA ermittelte hierzu bereits, ob damit die Grenzen der UEFA-Regelungen überschritten wurden. Die Binde wurde später als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt bewertet und damit als good cause bezeichnet und geduldet.

Um ein weiteres starkes Zeichen zu setzen, wollte nun die Stadt München nachziehen und das Stadion ebenfalls in regenbogenfarben leuchten lassen. Nach Absprache der UEFA-Vorstandsmitglieder wurde nun entschieden, dass das Stadion nicht in Regenbogenfarben beleuchtet werden darf. Als Grund wurde hierzu genannt, dass die UEFA eine politisch und religiös neutrale Organisation sei.

Nun ja, Diversität und sexuelle Orientierung sind weder politisch noch religiös verhandelbare Themen. Sie sind menschliche Grundrechte, die von allen gewahrt werden müssen. Da dürften weder ungarische Politiker noch die UEFA etwas dran verändern. Fakt ist, dass Fußball einen großen Einfluss hat und dabei diktatorische Regierung zu begünstigen, anstatt bunte Farben zu akzeptieren, ist in unseren Augen keine akzeptable Entscheidung. Auch Fußball-Deutschland scheint mit diesem Entschluss nicht einverstanden. Viele deutsche Fußball-Arenen werden morgen daher solidarisch in Regenbogenfarben leuchten, darunter Köln, Berlin und Frankfurt.

Wir sagen: Diversität macht uns überhaupt erst aus! Jedem Menschen sollte das Recht zustehen, über sich selbst und die eigene Liebe zu entscheiden. Daran darf nicht gerüttelt werden!