Bedrohte Tierarten Tipps Umwelt

Teil 2: Augen auf für mehr Umweltschutz!

In dieser monatlich wiederkehrenden Rubrik werden wir über bedrohte Tierarten sprechen. Dieses Mal wird sich das Thema rund um einen kleinen Architekten der Böden drehen, den Feldhamster.

Fruchtbares Land dank Feldhamstern

Zunächst stellt sich natürlich die Frage: Wozu brauchen wir denn kleine Hamster, die endloswirkende Tunnelsysteme tief in der Erde graben? Nun ja, durch das Graben und Wühlen tief unter der Erde werden verschiedene Bodenschichten durchmischt, was als Bioturbation bezeichnet wird. Die Vermischung und Auflockerung der Böden haben viele Vorteile. Durch die vielen verzweigten Tunnelsysteme können Wassermassen besser vom Boden aufgenommen werden und so einem Wasserstau entgegengewirkt werden. Zudem werden die oberen Bodenregionen besser durchlüftet und ausgewaschene Nährstoffe und Mineralien wieder weiter Richtung Erdoberfläche befördert. Diese brauchen Pflanzen, um zu wachsen und Früchte zu tragen. Hamster tragen damit also auch maßgeblich zu einer guten Bestellung von Feldern bei. Die Vorteile der kleinen Helfer liegen also klar auf der Hand. Aber wenn der Feldhamster so viele Vorteile bringt, warum ist er dann vom Aussterben bedroht?

Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. – Christian Morgenstern

Der Feldhamster wurde lange Zeit als Nahrungskonkurrenz der Menschen angesehen und sogar ein Kopfgeld auf jeden toten Feldhamster ausgestellt. Durch die gezielte Bejagung und den heutigen Einsatz von großen Erntemaschinen, die ausnahmslos das Getreide einfahren, wurden dem kleinen Nager sämtliche Lebensgrundlagen genommen. Da die Vorteile der Feldhamster heute bekannt sind, gibt es beispielsweise in Deutschland große Projekte, die in Kooperation mit den Bauern zur Rettung der kleinen Helfer beitragen. So dürfen Flächen, die Feldhamster bewohnen, nicht versiegelt werden und Bauern, die einen Teil ihrer Ernte auf den Feldern zurücklassen, erhalten vom Staat eine Belohnung. Außerdem werden Zuchtprogramme mit großem Aufwand betrieben, sodass genügend Feldhamster nachgezüchtet und anschließend ausgewildert werden können.

Was Ihr tun könnt?

Wenn Euch das Thema interessiert und Ihr mithelfen möchtet, dann könnt Ihr Euch bei Feldhamsterland melden. Es werden vor allem im Zeitraum Mitte April bis Mai sowie Ende Juli bis Ende August Helfer gesucht, die die Baueingänge auf Feldern aufspüren und kartieren. Dabei werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.