Letzten Monat haben wir Euch in unserer Reihe Augen auf für mehr Nachhaltigkeit im Alltag den Tipp vorgestellt, regional und saisonal zu essen. Auch diesen Monat geht es um Essen, allerdings um die Verpackung. Heute wollen wir Euch nämlich die Alternative zu Alufolie vorstellen: Bienenwachstücher.
Was sind Bienenwachstücher eigentlich?
Bienenwachstücher sind Baumwolltücher, die mit Jojoba-Öl, Baumharz und Bienenwachs behandelt werden, damit sie eine schadstofffreie und nachhaltige Verpackung für Essen sind. Das Bienenwachs ist eigentlich ein Ausscheideprodukt von Bienen, aus dem sie Waben in ihren Stöcken bauen. Das Jojoba-Öl sorgt dafür, dass das Bienenwachs geschmeidig wird und sich leichter auf dem Tuch verteilen lässt. Zusätzlich wirkt es antibakteriell. Das Baumharz hingegen verbindet das Bienenwachs und die Baumwolle besser miteinander. Dadurch verlängert sich die Haltbarkeit. Bienenwachstücher sind je nach Art und Häufigkeit der Nutzung bis zu zwei Jahre lang verwendbar. Nur rohes Fleisch und rohen Fisch solltet Ihr nicht darin einwickeln. Die Bienenwachstücher können nur bis zu 62 Grad gewaschen werden. Dabei werden die Keime jedoch nicht abgetötet. Deswegen sollte man darauf verzichten, diese Produkte darin einzuwickeln
Bei uns im Selbstversuch haben wir den Unterschied zwischen Plastikdose und Bienenwachstuch mit Granatapfelkernen gewagt. Während die Kerne in der Plastikdose schnell an Frische verloren und schon nach wenigen Tagen verdarben, waren sie im Bienenwachstuch fast eine Woche lang so frisch wie direkt aus dem Granatapfel.
Warum sind Bienenwachstücher besser als Alufolie?
In Deutschland werden jährlich 232.456 Tonnen Aluminiumverpackungen weggeworfen.* Da Aluminium ein extrem leichtes Metall ist, ist dies ein entsprechend riesiger Berg an Müll, der jedes Jahr anfällt. Da nur ein winziger Teil von Aluminiumverpackungen recycelt werden kann, bleibt das meiste tatsächlich als Müll zurück. Mit Bienenwachstüchern sinkt diese Menge enorm. Selbst wenn man sie oft nutzt und jedes Jahr ersetzen muss, handelt es sich um eine deutlich geringere Menge Müll, die anfällt. Außerdem ist der entstandene Müll deutlich umweltfreundlicher als Aluminiumverpackungen.
Da Aluminium mehr Schadstoffe beinhaltet als Bienenwachstücher tut ihr auch Eurem Körper etwas Gutes, wenn ihr auf Aluminium verzichtet. Dank Utopia.de wissen wir, dass bei der Gewinnung von Aluminium viele Regenwälder abgeholzt werden und dabei sogenannter Rotschlamm mit gefördert wird. Dieser enthält Schwermetalle, die giftig sein können. Zusätzlich kann man ihn nicht weiterverarbeiten, weswegen er oft in Gewässer abgeleitet wird. Dies schadet zusätzlich der Umwelt enorm.
Wir sagen: Bienenwachstücher sind eine super Alternative zu Alufolie. Und auch nächsten Monat werden wir Euch wieder einen Tipp geben, wie Ihr mit wenig Aufwand nachhaltiger leben könnt. Bleibt also gespannt!
*eigene Hochrechnung bezogen auf Informationen aus dem folgenden Artikel: https://wertstoffblog.de/2015/11/24/aluminiumfolie-das-wichtigste-zu-klimabilanz-gesundheitsrisiko-und-recycling-potential-des-aluminiums-von-der-rolle/