Entwicklung Politik

Gleichberechtigung beim Blutspenden

Israel macht es vor, ob Deutschland bald nachzieht?

In Israel dürfen nun zukünftig ab Oktober auch homosexuelle Männer Blut spenden. Das entschied der Gesundheitsminister Nitzan Horowitz aus Israel.

Die Diskriminierung von Schwulen bei Blutspenden ist vorbei. Als ich das Büro betrat, ließ ich die demütigenden und irrelevanten Fragen aus dem Blutspendefragebogen entfernen. Es war ein Relikt eines Stereotyps, das zur Geschichte gehörte. Wir haben jahrelang versucht, ihn loszuwerden, und jetzt ist es uns endlich gelungen. Es gibt keinen Unterschied zwischen Blut und Blut. Ein weiterer historischer Schritt in Richtung LGBT-Gleichberechtigung in Israel.

Nitzan Horowitz (Israelischer Gesundheitsminister)

Zuvor mussten homosexuelle Blutspender auf entsprechenden Fragebögen angeben, ob sie in den letzten 12 Monaten Sex mit einem Mann gehabt haben. Wenn der Zeitraum weniger als 12 Monate betrug, durften diese Männer nicht ihr Blut spenden.

Blut wird im Labor getestet

Sowohl in Israel als auch in Deutschland und vielen weiteren Ländern werden heute Blutspenden auf verschiedene Krankheiten getestet, damit bei Bluttransfusionen keine Übertragungen stattfinden können. Dass also homosexuelle Männer kein Blut spenden dürfen, weil sie möglicherweise HIV-positiv sein könnten oder auch andere Geschlechtskrankheiten übertragen können, ist heute kein Problem mehr, da das Blut nach der Abnahme im Labor geprüft wird.

Blutspenden von homosexuellen Männern hat dabei auch noch gleich zwei Vorteile: Zum einen gibt es mehr Blutspenden allgemein, wodurch mehr Leben gerettet werden können. Zum anderen besteht die Möglichkeit für die Blutspender, über mögliche Krankheiten informiert zu werden. Dadurch können Infektionen schneller erkannt und behandelt werden.

Wir finden, das ist ein Schritt in die richtige Richtung und appellieren in diesem Sinne auch an die deutsche Regierung, die Gesetzeslage dahingehend zu ändern.